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Zeit, sich vorzustellen


Ich erzähle hier immer von „wir“. Diese lustige Reisegesellschaft besteht aus:


Niklaus, genannt Nik und seine Frau Sabine



Sebastian und Claus, der Schreibende (ohne ihre Partnerinnen)



Wir haben uns 2019 auf einer Algerienreise kennen gelernt, waren uns auf Anhieb sympathisch und hatten auch stets die gleiche Einstellung zum Reisen, was bei Unternehmungen, während derer man sich nicht so gut aus dem Weg gehen kann, sehr hilfreich ist.


Was uns verbindet ist auch der Spass am Bewältigen nicht ganz alltäglicher Strassen, oder besser eben Pisten, schönen Landschaften, Kontakt mit fremden Kulturen abseits der ausgetretenen Touristenpfade.



Die Etappe von unserem Lagerplatz südlich von Taliouine bis zum Steinwüstenplateau südlich von Tissint kommt diesen Präferenzen sehr entgegen. Die gewählte Piste ist Rauh, oft sogar steinig, was einige Aufmerksamkeit erfordert. Sollte man nämlich mit einem Rad einen grösseren Steinbrocken treffen oder einen quer verlaufenden Graben übersehen könnte dies bald einmal das vorzeitige Ende der Reise bedeuten.



Wir bewegen uns weiterhin in Höhenlagen um die 2000 Meter. Es gibt viel zu bestaunen und Sebastian, wie ich ehemaliger Südamerikareisender, fühlt sich im Anblick der umliegenden Berge oft wehmütig an diese Zeit erinnert.



Gegen Mittag kommen wir an eine Geländekante von der aus das Terrain schroff in eine enge Felsenschlucht abfällt. Die Piste schlängelt sich in engen Kurven durch Fels und Geröll, fahrerisch eine Herausforderung, nicht eben geeignet für Menschen mit Höhenangst, ein atemberaubendes Erlebnis.



Wir staunen nicht schlecht, als wir in einen üppig grünen Palmenhain geraten und in das Dörflein Aguinane geraten, wo wir lecker essen.



Gegenüber den bisherigen Höhenlagen, wo wir nachts auch mal gefroren haben, steigt die Temperatur nun erheblich. Nach stundenlangem Geholper füllt sich die Weiterfahrt auf geteerter Strassen zur Abwechslaung ganz angenehm an. Unser Tagesziel ist das Dörflein Tissint, wo wir nach Süden erneut auf eine Piste abbiegen, auf der wir nahe der Landesgrenze zum Haifischzahngebierge gelangen wollen, so der Plan. Inmitten der ebenen Steinwüste bietet ein Akazieinbestand Raum für einen sandigen Nachtplatz.



Weiter geht die Reise in streng südlicher Richtung über Geröllfelder, durch meist trockene Flussläufe mit etwas auf und ab. Auffällig ist, dass wir hier öfter auf grüne Grasflecken stossen, ein Resultat auf die heftigen Regenfälle, die diese Gegend vor wenigen Wochen heimgesucht haben.



Nach etwa zwei Stunden konzentrierter Fahrt kreuzt mit einem Mal ein Geländewagen der Armee unseren Weg. Wir werden unmissverständlich zum Anhalten aufgefordert. Ein freundlich und ein grimmig dreinblickender Soldat entsteigen dem Gefährt und wir müssen sogleich unsere Pässe aushändigen. Die Verständigung ist etwas holperig. Dass es eine Schweiz gibt ist den Herren offenbar nicht geläufig und auch mein Hinweis auf Schokolade und Uhren trägt nicht viel zur Erhellung bei. Jedenfalls wird rasch klar , das wir uns in militärischen Sperrgebiet befinden und die Fahrt nach Süden nicht fortsetzen dürfen. Nik lässt seinen Charme spielen, schliesslich sind die Militärs von unserer Harmlosigkeit überzeugt. Der grimmige Soldat taut allmählich auf, die beiden sind aber mit gutem Zureden und nach Konsultation der Obrigkeit über Funk und mit dem Handy (warum haben die Netzverbindung und wir nicht??) nicht dazu zu bewegen, uns durch das verbotene Gebiet zu eskortieren. Also nehmen wir abermals aufrichtige Entschuldigungen für die Unannehmlichkeiten entgegen, lassen uns nicht ganz freiwillig ein Stück Weges zurück nach Norden begleiten und erhalten erst anschliessend unsere Pässe zurück.

Nun ist uns eher nach Ruhe und Erholung. In Tissint halten wir uns rechts um nach Foum Zguid zu gelangen. Auftanken, einkaufen und die vom Hochwasser zerstörte Brücke besichtigen.




dann klingt der Nachmittag und Abend im Camp Hotel Rab Himal aus: Schlafen im Auto, Erfrischung im Pool, Abendbuffet vom Feinsten. Verdient, wie wir meinen🤗



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