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Zagora

Von M‘ Hamid nach Zagora gibt es eine gut ausgebaute Teerstrasse. Die rund 100 km sind bequem in anderthalb Stunden zu bewältigen. Der Ort selbst hat einiges zu bieten, unter anderem auch eine Kette von kompetenten Autowerkstätten. Davon später. Wir sind immer noch im Ruhemodus, trinken Tee in einem der zahlreichen Restaurants, stöbern in den Läden und auf dem Indoormarkt herum, kaufen Mitbringsel und Gewürze ein und geniessen eine traditionelle Verkaufszeremonie in einem Laden für Schmuck. Sobald der Verkäufer realisiert, dass echtes Interesse besteht, nimmt man Platz und es wird Tee gereicht. Dann werden die Kostbarkeiten auf dem Tisch ausgebreitet und ausgiebig begutachtet, mit den entsprechenden Erklärungen zu jedem Stück. Es handelt sich um Berber- und Touareg Handarbeit. Der Ladenbesitzer ist offenbar einer von der eher ehrlichen Sorte. Das Silber, so erklärt er, sei legiert und er unterscheidet streng zwischen neuen und antiken Stücken. Schliesslich wird um das Gesamtpaket gefeilscht und der Handel ist ein guter Handel, wenn alle am Schluss zufrieden sind.



Nach 4 Stnden verlassen wir den Ort wohlgemut und - genährt nach Osten. Wir hoffen, erneut auf Pisten, Merzouga in zwei bis drei Tagen zu erreichen. Nicht nur haben wir gleichentags das Glück, einen ruhigen und abgelegenen Ruheplatz zu erreichen. Auch ist der angekündigte Regen ausgeblieben und der dämmerige Abendhimmel gibt den Blick auf den Kometen C/2023 A3 frei, wirklich sehr beeindruckend.



Am nächsten Moqrgen passiert es dann: Durch meinen Landy geht inmitten der Fahrt ein Ruck. Ein hässliches Knirschen folgt und das Fahrzeug bewegt sich keinen Meter mehr vorwärts. Der Schreck ist heftig und sitzt tief. Motor und Schaltgetriebe funktionieren zwar einwandfrei, können aber keine Kraft mehr auf den Antrieb übertragen. Nun wissen wir ja, dass es in Zagora kompetente Hilfe gibt und bestellen per Telefon den Pannendienst. Vor Ort stürzen sich sogleich mindestens vier Mechaniker gleichzeitig auf den Patienten, oder besser gesagt unter ihn. Autolifte sind hier unbekannt, es wird liegend unter dem Auto gearbeitet und nach einigen Diskussionen über den genauen Ort des Problems auch sogleich das Verteilgetriebe ausgebaut. Das Malaise besteht, wie vermutet, in einer kompletten Abnützung der Verbindungswelle zwischen Schalt- und Verteilgetriebe (das ist das Bauteil, welches die Kraft auf die beiden Kardanwellen nach vorne und hinten verteilt und auch den Geländegang schaltet), ein bei allen TD4 Defendern wohl bekanntes Problem. Sowohl die Welle wie auch deren Aufnahme auf Schaltgetriebeseite können zum Glück bis morgen aus Casablanca beschafft werden. Der astronomische Preis ist angesichts der Notlage und der schnellen Hilfe verschmerzbar.



So verbringen wir die Nacht auf einem schattigen Camping unter Palmen.



Der Rest ist schnell erzählt: Am späten Vormittag treffen tatsächlich die Teile ein, und sie passen


! Die Motage verläuft reibungslos, die Öle werden noch gewechselt und nach einem kleinen Disput stimmen auch die Füllmengen. (Dank an Anna von der 4x4 Manufaktur für die Schutzenhilfe) Am späten Nachmittag ist endlich alles vollbracht, wir schlafen nochmals unter den Plamen.




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