Wir bleiben im Norden
Der Weg zum Tayrona Nationalpark ist kurz und auf dem Weg dorthin gibt es ein tolles "Exito"- Einkaufszentrum, welches sehr gut klimatisiert ist. Wir kühlen uns hier nochmal richtig ab,bestücken einmal mehr unsere Reisekasse und den Kühlschrank, bevor es an die Karibische Küste geht.
Wir beziehen (für zwei Nächte) Quartier auf dem parkeigenen Campingplatz- dürfen sogar bis fast an den Strand runterfahren, so dass wir mit Meeresrauschen einschlafen können. Die Heckklappe bleibt über Nacht offen, so ertragen wir die schweisstreibende Wärme, die auch nachts nicht wirklich abnimmt, etwas besser.
Das Wetter bleibt schön und wir machen uns tagsdrauf auf eine 16 km lange Spazierwanderung an der Küste entlang, meist jedoch im schattigen Wald. Schon bald sehen wir die ersten Tiere- eine kleine Affenbande spielt hoch über unseren Köpfen und lässt sich dabei ungerührt beobachten.
So dann und wann kreuzt eine Blattschneide-Ameisen-Strasse unseren Weg- bemerkenswert, was diese Tierchen tragen können.
Auf halber Strecke kommen wir an die erste Strandbucht, wo wir auch unser leibliches Wohl mit einem frisch gepressten Fruchtsaft stärken. Am Ende des ausgesteckten Wanderweges gelangen wir schliesslich in eine weitere Bucht in der sogar gebadet werden darf- die Strömung ist teils so stark, dass an anderen Orten, wie auch am Campingplatz, Badeverbot herrscht. Hier aber nicht und wir stürzen uns in die lauwarmen, erfrischenden Fluten. Wir sind längst nicht allein hier. Die Badebucht ist unter anderem auch mit Booten von Santa Marta aus erreichbar und so sehr gut erschlossen und bevölkert.
Der Regen in Minca hatte uns am letzten Abend das Essen beim Libanesen vereitelt, wir beschlossen, nicht zuletzt auch wegen der Wärme, nochmals für zwei Nächte hochzufahren. Manchmal ist es wie nach Hause kommen, wenn man sich an den Orten schon auskennt.
Wir unternehmen eine Wanderung zum Hostal Sierra Minca. Der Schweiss fliesst in Strömen, trotz Schatten und sogar Regen auf dem Rückweg. Währenddessen begleitet uns ohrenbetäubendes Röhren der Brüllaffen. Leider können wir sie in den hohen Bäumen nicht sehen, aber ihre Laute hört man hunderte von Metern- beeindruckend. Man findet immer kleine Inseln der Belohnung. In Minca stärken wir uns bei einem eingewanderten Franzosen mit Früchtemilchshakes und fantastischen Mandelgipfeln.
Das Ende unserer Reise rückt unverrückbar näher und wir nutzen die Zeit und beginnen mit der gründlichen Innen- und Aussenreinigung aller Schubladen und Schränke, gleichzeitig wird ausgemistet. Es ist wie Daheim- irgendwie sammelt sich immer Zeugs an, was man dann doch nicht „mehr“ braucht oder wegen der strengen Vorschriften nicht heim nehmen darf.
Über die „Colombia Travellers“ Whattsappgruppe haben wir Daniel und Anne kennengelernt. Mittlerweile wissen wir voneinander, dass wir unsere Sprinter mit demselben Schiff, der „Yokohama“ der Reederei Höegh Autoliners, nach Antwerpen zurück transportieren lassen. Da kam die Überlegung auf, die notwendigen Tage in Cartagena bis zur Abfahrt des Schiffes, zusammen ein Appartement zu mieten.
Bei Airbnb gibt es eine Vielzahl von Angeboten und schnell war ein passendes WG Appartement evaluiert. Interessant für uns alle ist, dass wir uns bis jetzt noch nicht live gesehen haben- auf dieses letzte Abenteuer wollen wir uns aber gern einlassen.
Ein weiterer Zwischenstopp ist nahe Cartagena, der Platz von Fabien und Ingrid, die Finca Jardin des Délices. Ein riesiges, parkähnliches Grundstück mit tollem Baumbestand und einer guten Infrastruktur und herzlicher Beherbergung des Ehepaares, die auf Wunsch sogar für ihre Gäste kochen- die Crêpes Sauce Alsacienne sind ein Gedicht- jammi.
Wir besorgen uns im Sodimac- Baumarkt Holz für die Zwischenwand, die als Einbruchsschutz während der Verschiffung dienen soll, und beginnen mit der Installation. Weitere Vorbereitungs- und Reinigungsarbeiten am Auto vertreiben uns die Tage und lassen keine Langeweile aufkommen. Wobei wir uns hier auch absolut nicht stressen. Es ist viel zu warm für schnelle Bewegungen.
Morgen geht es nochmals ans Meer.
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