Torres del Paine und Perito Moreno Gletscher
Nach unserer Verabschiedung von Ushuaia- wir kaufen nochmals Brot in unserer Lieblingspanaderia, besuchen nochmals den Anonima unseres Vertrauens und tanken Emily voll, damit wir ungehindert bis mindestens nach Puerto Natales kommen. So gelangen wir am 20.01., nachdem wir endlich die lange, wegen des Waldbrandes gesperrte Strasse am Yehuin-See befahren können, nach Rio Grande. Vom Waldbrand sieht man zum Glück nur in der Ferne verbrannte Bäume und ein Flugzeug wirft noch irgendwelches weisses Pulver ab- wahrscheinlich schwelt es doch noch irgendwo. Genau sehen wir nichts, ist alles zu weit weg.
Der 21.1. bringt uns nach einer schnellen Grenzabwicklung in San Sebastian nach Chile und über die kurze Fährverbindung über die Magellanstrasse. Die Fähre steht grad da und eben draufgefahren, legt sie auch schon ab.
Da der Schuhkauf in Ushuaia nicht geglückt ist, nehmen wir Kontakt auf mit dem Mountainhouse in Punta Arenas. Sie geben an steigeisenfähige zu haben und so beschliessen wir den 100 km Umweg zu machen, zumal sie dort auch noch Reinbenzin verkaufen, welches zum Kochen doch wesentlich verträglicher für unsere steingrauen Filzverkleidungen ist, als das Tankstellenbenzin.
Und tatsächlich passen die Schuhe. Claus ist nicht vollends zufrieden, aber will sie versuchen- der Preis würde auch einen Fehlkauf verzeihen.
Wir kaufen noch die uns fehlenden frischen Lebensmittel ein- Chile passt sehr genau auf die Einfuhr von Frischwaren auf, heute haben sie einen Spürhund durch unser Auto gelassen, und machen uns noch weiter auf den Weg Richtung Puerto Natales. Der Plan war noch etwa 160 km zu fahren, aber Evi und Gert schicken uns ihren Standort, etwa 60 km entfernt- so machen wir hier schon Halt und verbringen nach 500 km Tagesleistung und vollem Programm einen genüsslichen Abend zu viert- wir dürfen unser Fleisch einmal mehr auf Gert's Grill zubereiten, dazu darf frisches Gemüse nicht fehlen- diesmal in Salatform. Hier im Süden ist es schwierig Gemüse und Obst in der Qualität, wie wir sie kennen, zu bekommen- von daher war der Salat ein wahrer Genuss.
Am nächsten Morgen fahren wir weiter nach Puerto Natales- ein sehr touristischer, belebter, hübsch hergerichteter Ort, der alles zu bieten hat. Aber so überschaubar, dass wir ihn nach ein paar Stunden erkundet hatten und über eine sehr gut ausgebaute und fabelhaft aussichtsreiche Schotterpiste, bei wieder mal bestem Wetter, in den Nationalpark Torres del Paine weiterfahren.
Wir befahren den Park von Süden her und sind begeistert von dem Anblick der Torres.
Wir gelangen zum Hauptparkplatz- hier kommen alle Rucksacktouristen mit Bussen an, viele von ihnen machen nicht nur Tageswanderungen, sondern den so genannten W- oder O- Track, um die Torres von allen Seiten zu erwandern. Uns ist das planerisch zu aufwendig gewesen- muss man ewig im Voraus die Camps buchen und zudem alles Zeltequipment selber mitschleppen- dafür haben wir im Bus gar keinen Platz. Wir wollen am nächsten Morgen um 6:00 Uhr auf die Wanderung zum Mirador del Torres wandern- dies heisst 10 km bis zum Endmoränensee mit gesamthaft über 1100 Hm Unterschied wandern und dieselbe Strecke wieder retour.
Es war der Hammer- der Anblick der Torres del Paine dort oben in life ( wir haben ja ein Poster bei uns Zuhause von den Bergen) war atemberaubend und ergreifend. Einfach "wow". Wir geniessen den Anblick fast eine Stunde lang- die Temperatur ist angenehm, es weht nur ein leichter Wind- was ein herrlicher Tag. Am frühen Nachmittag sind wir wieder beim Auto und beschliessen noch eine Nacht zu bleiben- es ist einfach ein schöner Ort.
Unser linker Hinterreifen verliert stetig Luft, seit Ushuaia müssen wir regelmässig nachpumpen- in El Calafate wollen wir hierfür eine Gommeria aufsuchen. Der Weg dorthin führt wieder über die Grenze nach Argentinien, diesmal interessiert es niemanden, was wir alles dabei haben- so bleiben unsere Fleischvorräte unentdeckt.
Am Nachmittag erreichen wir El Calafate, das Loch im Reifen ist mit Hilfe von Seifenwasser schnell gefunden und mit einem inneren Flicken schnell repariert und wir fahren noch zu einem Schlafplatz kurz vor dem Eingang des Nationalparks Los Glaciares, hierin ist der berühmte kalbende Glaciar Perito Moreno, welchen wir am nächsten Tag besuchen wollen. Möglichst früh, um aufkommenden Bus- Touristen zu entgehen und einen freien Blick auf den Gletscher zu erhaschen. Es stellte sich heraus, dass das nicht nötig gewesen wäre. Imposant war der riesige Gletscher allemal.
Am Nachmittag besuchen wir Florian in der Werkstatt in El Calafate. Sein Hauptbremszylinder war defekt und wir wollten sehen, wie es um ihn steht, weil wir uns ja auch das letzte Mal in Ushuaia gesehen hatten. In den letzten drei Tagen hat er zwei weitere Kunden hinzu vermittelt bei den einen war das Verteilergetriebe ihres VW- Busses defekt, die anderen haben irgendeine kaputte Antriebskomponente. Sie warten alle auf Ersatzteile und hoffen bald Weiterreisen zu können und die Werkstatt hat gut zu tun.
Unser rechter Hinterreifen verliert jetzt auch Luft- wir warten mal ab.
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