Punta Arenas
Der weiter Weg nach Süden verfolgt vor allem das Ziel, Punta Arenas zu erreichen. AuFgrund von Rückmeldungen versprechen wir uns von dem Ort nicht allzu viel, ausser die Möglichkeit, zollfrei einzukaufen und ein satellitengestütztes Notfallsystem zu besorgen. Unser Satellitentelefon war nämlich zu Hause geblieben und die schon hier auffallenden grossen Segmente fern von jeder Erreichbarkeit beunruhigt uns zunehmend.
Zwischenziel ist die Laguna Azul kurze vor der Grenze nach Chile. Bis dahin bleibt die Landschaft einförmig flach und braun, die Laguna besteht indessen in einem Kratersee in einem jüngeren vulkanischen Gebiet, ein abrupter .und wohltuender Szenenwechsel. Es ist kühl und windig, aber die Sonne scheint, so dass die Temperatur für einen nicht allzu kurzen Augenschein ausreicht.
Grenzübertritt nach Chile: Wir sind ein wenig aufgeregt. Man hat vieles teils Widersprüchliches davon gehört, die Realität ist positiv überraschend. Alles ist touristengerecht bestens ausgeschildert, die Beamten durchwegs freundlich und hilfsbereit und der Ablauf auch nicht allzu schwer zu verstehen. Argentinien Ausrise am Migraciones Schalter. Ausfuhr des Autos beim Zoll. Chile Einreise am Migraciones Schalter ( diesmal mit Stempel im Pass, der in Argentinien abgeschafft ist). Dann Einfuhr des Fahrzeuges mit Ausstellung einer Einfuhrbestätigung (TIP). Fahzeugdkontrolle am Zoll. Die Chilenen wollen keine Schädlinge eingeschleppt haben. Emily wird recht genau inspiziert und wir müssen 2 von uns deklarierte Eier und ein paar Knoblauchzehen abgeben. Das war's dann.
Punta Arenas ist als Stadt, wie alle Ortschaften hier im fernen Süden ortsbildmässig kein Juwel, aber auch nicht direkt hässlich. Eine Besonderheit ist die recht ausgedehnte Zone, wo zollfrei eingekauft werden kann. Ein Zückerli für die latent stets unzufriedene Befölkerung in diesem vor allem vor ein paar Jahrzehnten noch wirtschaftlich eher benachteiligten Teil des Landes. Das gesuchte Satellitensystem finden wir dort nicht, hingegen natürlich Alkohol, Lebensmittel und einenge fehlende Ausrüstungsgegenstände. Ausserdem ist es unterhaltsam, durch die riesigen Ladengebiete zu schlendern.
Unmittelbar benachbart gibst es mehrere Naturschutzgebiete. Der Zugang ist jeweils kostenpflichtig, aber dafür ist alles gepflegt mit bestens ausgeschilderten Wanderwegen. Eine Rundwanderung im Parque Naciolal de Magellanes übertrifft alle unsere Erwartungen. Viel Wald, üppige blühende Vegetation und herrliche Aussicht erfreuen das Auge.
Zudem erkunden wir die Küste nach Süden Richtung Faro San Isidro, wo es eine Menge Delfine zu sehen gibt. Den Luchtturm erreichen wir wegen des stürmischen und teils regnerischen Wetters indessen nicht.
Erfolg haben wir indessen nach einigem Durchfragen bei der Suche nach dem Satelliten Notfallsystem. Tatsächlich findet sich ein Laden, mit dessen jungem Eigentümer wir uns hervorragend verstehen, weil er in der Freizeit hauptsächlich Bergsteigerisch unterwegs ist. Der nimmt ein Garmin Inreach Gerät aus dem Gestell und erledigt sogleich die ganze Registrierung und Aktivierung für uns. Das ist kein Telefon, n Zukunft können wir in Notfallsituationen aber SMS über Satellit versenden und auch einen Notfallarm auslösen, der eine sofortige Suchaktion veranlassen sollte.
Die Zeichen stehen auf Sturm. Nach drei Nächten in Punta Arenas setzten wir per Fähre über die noch ruhige Magellanstrasse nach Porvenir. Die nächsten drei bis vier Tage werden wir nicht erreichbar sein.
Liebe Tjorven, lieber Claus
Schon ist es wieder 1 Monat her, seit ich mit 'Luigi' anlässlich der Rallye Lima To Cape Horn Punta Arenas besucht habe und ein leichtes Wehmutgefühl macht sich breit.
Gratulieren darf ich euch aber zu eurem geschmeidigen Grenzübertritt, habe ich selber doch auch etwas ganz anderes erlebt: https://www.beltrona.ch/rallyes/lima-to-cape-horn/12.november-2022-day-22-esquel-to-puerto-chacabuco
Ich wünsche euch weiterhin alles Gute auf eurer Reise und immer mindestens 1mm freien Platz unter der Ölwanne.
Liebe Grüsse und schöne Festtage
Manuel