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Peru- die ersten Erlebnisse

Aktualisiert: 15. Mai 2023


Den Medien war zu entnehmen, dass die Grenzübergänge am 27.4. wegen irgendwelcher Blockaden nach Peru verbarrikadiert würden.



Drum beschlossen wir auf möglichst kurzem Weg von Potosí nach Desaguadero zu fahren. Etwa 20 km vor dem Grenzübergang fanden wir kurz vorm Dunkelwerden ein ruhiges, sicheres Plätzchen für die Übernachtung zwischen Titikakaseehafen und Eisenbahnmuseum und am nächsten Morgen standen wir bereits um 08:15 Uhr an der Grenzstation.



Diese öffnete tatsächlich um 8:30 Uhr ihre Pforten und Schalter und nachdem wir auch wussten wo und in welcher Reihenfolge in die Schlange einreihen, lief alles innerhalb von 2,5 Stunden glatt und wir konnten nach Peru einreisen- sogar ohne Kontrolle im Autoinnern- ein kurzer Blick reichte der Zöllnerin und sie winkte uns durch. Puh, geschafft. Grenzübergänge sind immer aufregend. Wir fuhren nach Desaguadero rein, weil wir mit einer Versicherungsmaklerin abgemacht hatten, dass wir ihr dort, bei einem Agenten, die vereinbarte Summe für die KFZ- Versicherung für Peru direkt überweisen, damit sie uns das SOAT per Whattsapp zustellen würde.

Den Agenten hatten wir schnell gefunden, nur Geldautomaten gab es keinen funktionierenden. Also, doch Dollars an einer der Wechselstuben eintauschen. So waren wir jedenfalls für den Anfang flüssig. Der Transaktionsvorgang für das SOAT lief dann auch flüssig und reibungslos. Wir kauften noch Lebensmittel für Mittag- und Nachtessen und landesgültige SIM- Karten ein und machten uns auf den Weg raus aus dem Ort Richtung Puno( übrigens haben wir am Ortsausgang doch noch einen ATM gefunden, der 400 peruanische Sol ausspuckte- kleine Reserve).



Mit all der Aufregung vom Vormittag entschieden wir nicht mehr weit zu fahren und bei San Batolome, fanden wir einen tollen Aussichtspunkt auf den Titikakasee, der zumal auch noch ruhig und sicher wirkte. Hier verbrachten wir, nicht ohne einen Plausch mit einem älteren Anwohner gehabt zu haben, eine unserer ruhigsten Nächte der Reise.

Puno war unser nächstes Ziel. Hier hatten wir uns einen grossen Supermarkt mit bewachtem Parkplatz rausgesucht, um all unsere Vorräte wieder aufzustocken. Die Suche nach einer Geldmaschine verlief in diesem Zentrum auch positiv, so konnten wir auch die Reserven weiter aufstocken. Auf dem Titikakasee befinden sich die sogenannten Schilfinseln der Uros, diese wollten wir unbedingt sehen.



Bei IOverlander fanden wir einen Kontakt eines Uros(Mitglied ethnischer Gruppe Indigener am Titikakasee), der Führungen zu seiner Insel anbietet. Wir fuhren kurzerhand zu seinem Haus und bekamen tatsächlich für den nächsten Tag einen Ausflug versprochen. Weil Yordi, das Familinoberhaupt, mit seinen Brüdern fischen war, die Haupteinnahme für die Familien, waren seine Mutter und Schwester mit uns für den Ausflug eingeteilt. Den Nachmittag verbrachten wir lesend und im Kreise der Kinderschar der Yordi-Familie. Schön mit Familienanschluss untergebracht zu sein- wir schliefen direkt vor dem Haus.



Die Schilfinseln sind wirklich einzigartig: alles aus Totora-Schilf zusammengebunden und geschichtet entstehen so schwimmende Inseln, auf denen man Leben und sogar in der Schule und im Kindergarten lernen kann. Es gibt mittlerweile etwa 20 Inseln, drei mit Gemeindeinfrastruktur, wie eben erwähnt, die restlichen werden von Familien bewohnt. Solarpanels liefern heutzutage den Strom, ansonsten ist alles wie anno dazumal. Beeindruckend. Weil immer mehr Touristen in kleineren Motorbooten hierher gefahren werden, gibt es mittlerweile auch drei Restaurants und dazugehörige Souvenirshops.



Wir waren froh um unsere 3 stündige Privattour. Die Souvenirs, bestehend aus traditionell gehäkelten Tischdecken und - Läufern und anderen Basteleien der Frauen, haben wir hier auch zu sehen und angepriesen bekommen. Widerstehen konnten wir nicht gänzlich.




In Puno fand diesen Tags ein Folklorefestival statt, wir wollten aber nicht in den Rummel und so verliessen wir, nach einer dringlichen heissen Dusche, die Stadt Richtung Cutimbo-( archäologische Stätte, 4023 MüM) hier finden sich alte Ruinen von Chullpas, in denen bedeutende Persönlichkeiten ihrer Zeit( 1100- 1532 n. Chr.) bestattet wurden und es war ein Ort für zeremonielle, rituelle und religiöse Zwecke.



Unsere Weiterfahrt brachte uns schliesslich an unseren Nachtplatz bei den Geysiren von Aguas termales de puente bello. Sprudelnde Geysire, dampfende Erde und dazu noch natürlich entstandene Brückenbögen- ein Highlight für uns. Chinchillas sprangen so schnell von rechts nach links, dass wir sie noch nicht richtig vor die Linse bekamen- putzig sind die Viecher.



Claus hatte für den nächsten Tag ein weiteres Geysierfeld mit Thermalquelle entdeckt- dies sollte nach der Füllung des Tanks unser erstes Ziel sein. Hierfür mussten wir über einen 4800 m hohen Pass und die ersten Haarnadelkurven sahen auf der Karte so eng aus, dass wir sie vorsichtshalber abliefen, um zu schauen, ob es für unser Büssli überhaupt machbar wäre. War es und so fuhren wir durch berauschende Landschaften- immer wieder wechselnd von Ebene bergig, grün bis braun- es war wieder alles dabei.



Und zu guter Letzt kamen wir bei den Bädern an und gönnten uns ein heisses, entspannendes Bad inmitten atemberaubender Natur.

Die Wanderung auf den hiesigen Vulkan Yunamane wollen wir vielleicht übermorgen erklimmen- ein Führer muss noch gefunden werden.

Die Nacht verbringen wir am Hauptplatz von Santa Cruz, einem kleinen Dörflein mitten im Nichts. Die Nächte beginnen hier, und das ist auch eine Umstellung für uns, extrem früh. Um 17:30/18:00 Uhr ist es stockfinster und wir wollten und trauen uns nicht im Dunkeln zu fahren. Zum einen sind die Strassen in zu schlechtem Zustand und dann weiss man auch nicht wer sonst noch so unterwegs ist. Von daher sehen wir zu noch im Hellen einen Platz zu finden und manches Mal ist es dann eben neben der Strasse am Gemeindeplatz, ein Stehplatz, der häufig noch mit der Erlaubnis eines Einheimischen abgesegnet wird.


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