Merzouga - Midelt - Nador
Einmal in Marzouga, muss man natürlich in den grossen Sanddühnen gewesen sein. Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, ich bringe den Landy in eine heikle Schräglage und mit vereinten Kräften muss er gesichert und wieder gerade gestellt werden. Folglich setzen wir die Dünenfahrt kompetent begleitet fort, ein sehr spannendes Erlebnis, weil unsere Guides uns schon nochmals an die fahrerischen Grenzen gebracht haben.
Da wir nicht weit im Süden Michael Ortners Hotel Riad Belvedere wissen verbringen wir den Nachmittag mit einem Ausflug dorthin. Die Lage dieses gastlichen Hauses ist wirklich spektakulär und wir essen dort die beste Omelette Berber ever.
Nun nähert sich das Ende unserer Reise. Eigentlich wollten wir auf dem Weg nach Norden noch ein paar Pisten erkunden, indes erkrankt Sebastian an einer lästigen Darmgeschichte mit Kopfschmerzen. Zu allem Unglück macht dann auch noch Nik‘s Mecedes schlapp. Es handelt sich um eine Militarversion des G Modells mit zwei parallel laufenden elektrischen Systemen, eines mit 24 Volt Spannung und eines mit 12 Volt, drei Fahrzeugbatterien, separat gespiesen von zwei passenden Alternatoren. In Midelt finden wir dank der App iOverlander das Werkstättenquartier und dort auch einen Autoelektriker. In Marokko gibt es eine Kultur der gegenseitigen Hilfe und Kooperation die man bei uns so kaum kennt. Dienstleistungsbetriebe der gleichen Art gruppieren sich in nächster Nähe zu einander. Kann einer nicht weiter helfen wird man zum Nachbarn verwiesen oder zum für den Fall kompetentesten Betrieb.
Selbiger verfügt in diesem Fall über ein brauchbares Diagnosegerät. Der 12 Volt Alternator ist ausgestiegen, der andere funktioniert bestens. Wir verzichten auf einen Reparaturversuch, zum Einen weil das Teil an unzugänglichster Stelle im Motorraum verbaut ist, zum Anderen, weil wir und der Elektriker der Meinung sind, der Motor brauche zum Funktionieren nur den 24 Volt Schaltkreis. Ein eher blöder Irrtum, wie sich später herausstellen soll.
Nun verbringen wir in Midelt einen kulinarisch sehr erbaulichen Abend, einige Einkäufe auf dem Bazar dürfen auch noch sein.
Am Morgen danach geht es Sebastian etwas besser, die Batterien des G sind voll geladen und wohlgemut geht es auf Richtung Nador. Alles läuft bestens, bis nach etwa drei Stunden, natürlich auf der Autobahn, das Motormanagement seinen Dienst quittiert. Die 12 Volt Batterie ist leer, offenbar braucht es diese nun doch für den Motorbetrieb. Nun kramt Sebastian seinen beeindruckenden Ladebooster hervor, der als Aushilfe - Stromquelle bis zum Zeltplatz dient.
Camping Riad Ocean View bei Nador. Steinpilzrisotto de luxe zur Belohnung
Wir können dort nochmals alles vollladen, indessen gerät die Fahrt zum Fährhafen Nador und vor allem das das dortig Boarding zum Spiessruten laufen, vor allem deshalb, weil die Batterie die drei Stunden Boarding nicht übersteht.
Dank einer abenteuerlichen Konstruktion (das 12 Volt Ladegerät wird, gespiesen mit 220Volt meines Spannungswandlers, mit der Batterie des G über ein langes Kabel verbunden) kommt Nik sodann problemlos an Bord, wo ihm nach einigem Insistieren Ladestrom aus dem Schiffsnetz geliefert wird
So wird der Saft in Sète dann wohl ausreichen, um das Schiff zu verlassen und die nächstliegende Mercedes Werkstätte aufzusuchen.
Heieiei… doch immer wieder eine Panne gehabt und… immer wieder eine Lösung gefunden! Nun hoffen wir, dass der Mercedes in Frankreich repariert werden kann.
Danke fürs Teilen! Gute Heimreise euch.