Laguna del Diamante - Valle de la Luna
Eines unserer "must see" Ziele von San Rafael aus ist die Laguna del Diamante. Wir wissen, dass der Zugang reglementiert ist, früher war er sogar 4x4 Fahrzeugen vorbehalten. Als wir gegen Mittag, nach einigen Dutzend aufreibenden Gravel Kilometern die Rangerstation erreichen erklärt man uns freundlich, dass Tickets im Voraus online zu buchen und via Pago Facil zu bezahlen sind. Der Haken ist nun, dass wir faktisch nach San Rafael zurück müssen, wo es Internet gibt.
Gelegenheit, den Besuch der Stauwerke von Las Reyunos nachzuholen.Die Pago Facil Filialen öffnen hier erst wieder um 17 Uhr, und ohne gültige Reservation und Quittung kein Zugang, welcher sich somit auf den nächsten Tag verschiebt. Zur Erklärung: Argentinien hat seine liebe Mühe mit Kreditkartenzahlungen. Daher erfolgen Zahlungen regelhaft über ein antiquiertes System von Zahlungsbüros, beispielsweise eben Pago Facil, die man persönlich aufsuchen muss, um am besten cash zu bezahlen. In Supermärkten wird von Einheimischen zwar öfter mit Kreditkarte bezahlt, aber nur gegen Vorlage der ID, eines Zugangscodes und Unterschrift, nicht ohne dass der Kassier alles getreulich in sein Kassensystem von Hand eintippt, was von diesem wie auch von den Kunden in der Warteschlange erhebliche Geduld erfordert.
Wir fahren noch am Abend wieder Richtung Rangerstation, werden mit einem einsamen und superruhigen Übernachtungsplatz belohnt und dann zeigt sich, dass sich der ganze Zirkus mehr als gelohnt hat. Mitunter gehen mir die Superlative aus, was die Beschreibung des Erlebten betrifft.
Wir lassen daher die Bilder sprechen. Diesen Ort muss man einfach gesehen haben. Wir lassen uns Zeit für die klassischen Fotospots, einen kurzen Spaziergang am Ufer der Lagune und einen etwas längeren über die Lavafelder Richtung Volcano Maipo.
Überwältigt versuchen wir unsere Eindrücke auf dem Rückweg über die 60 km teils anspruchsvolle Naturstrasse zur Ruta40 und anschliessend nach Mendoza zu verdauen.
Mendoza erweist sich als etwas schwierig. Bekanntlich gilt die Stadt als Zentrum der argentinischen Weinproduktion. Der Zufall will es, dass ausgerechnet dieses Wochenende das jährliche Erntefest steigt und die Suche nach einem sicheren Überachtungsplatz gerät zu einer recht aufwändigen Aktion, bis wir schlussendlich in einem der Stadtparks fündig werden. Sogar der Lärm hält sich hier in Grenzen und die Anwesenheit von zwei weiteren Camperfahrzeugen aus Brasilien ergibt eine beruhigendes Gefühl.
Nächstentags verzichten wir auf ausgedehntes Shopping, stocken unsere Vorräte ausgiebig im zentralen Carrefour Hypermarché (shame on us) auf und füllen Diesel nach. Wir befinden uns in den Subtropen. Täglich erreicht das Thermometer 36 Grad und die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel. So lange man fährt lässt sich dies auch ohne Klimaanlage gut aushalten. Indessen heizt sich Emily täglich gehörig auf und abends dauert es, bis die Temperatur im Innern ein entspanntes Schlafen erlaubt. Grund genug, möglichst bald die Tiefebene hinter uns zu lassen.
Wir schaffen es an diesem Tag bis Huaco, wo die kalte Dusche des Campingplatzes Linderung verschafft. Nicht weit davon befindet sich der Eingang zum Ischigualasto Park oder eben Valle de la Luna, bekannt für die ältesten Dinosaurierfunde Argentiniens.
Die Anlage verfolgt ein interessantes Konzept: Ein kostenloses und gut gestaltetes Museum am Eingang und die Möglichkeit, an einer geführten Rundtour im eigenen Auto durch das 63,000 km2 grosse Gelände teilzunehmen. Der Preis war sehr fair und die Besichtigung mehr als lohnend!
Abends erreichen wir Chilecito. Der Ort hat eine Geschichte als Bergwerksstadt und ist Talstation der 1904 erstellten und damals mit 35 Kilometern längsten Transportseilbahn der Welt. Die Catamarca ist nicht mehr weit und die direkte Verbindungsstrasse von Fiambalá nach Antofagasta wird uns nachhaltig auf über 3000 m Höhe führen. Vielleicht klagen wir dann wieder über nächtliche Kälte. Unsere Heizung hat die Feuertaufe der Höhentauglichkeit noch nicht bestanden.
Oh dios mio… Wie schön. Ich verbrachte vor 10 Jahren stürmische aber wunderschöne Zeit an der Laguna del Diamante!!
Super schön!!