El Fin del Mundo 2
Aktualisiert: 5. Jan. 2023
Das Wetter gestaltet sich in der Folge wechselhaft. Die Prognosen sind etwa so präzise wie in Island, so sind positive wie negative Überraschungen vorprogrammiert und man muss sich einfach nach dem richten, was so für die nächsten zwei Stunden zu erwarten ist.
Mehr durch Zufall hatten wir im Ort eine hervorragende Bäckerei entdeckt. Das leckere und über drei Tage essbare Brot und die ausgezeichneten Medialunas trösten über so manches hinweg.
Da die Verhältnisse für Wanderungen, geschweige denn für Ausflüge in die Höhe nicht gerade ideal sind beschliessen wir am 27. Dezember uns in Richtung Estancia Haberton aufzumachen. Diese Farm ist seit über 150 Jahren im Besitz derselben Familie, die inzwischen im Hause ein kleines Museum eingerichtet hat und an ihrer touristischen Bekanntheit recht gut verdient. Man fährt dorthin von Ushuaia zunächst auf der Ruta 3 nach nordosten und biegt dann auf die unbefestigte Ruta J ab. Diese im Verlauf immer ruppiger werdende Schotterstrasse zieht der Küste entlang ziemlich weit nach Osten und leicht südlich, um dort als Sackgasse zu enden.
Es scheiden sich die Geister ob es sich lohnt, bis zu deren Ende zu fahren. Unser Freund Boris ist einer der Befürworter. Er ist gewissermassen ein fotografischer Halbprofi und sein Auge erfasst wohl besonders gut die landschaftlichen Schönheiten am Wege. Wir hatten aber, bevor uns sein Feedback erreichte, auf halbem Wege aufgegeben und etwa 3 km östlich der Estancia Haberton unser Nachtlager bezogen, einmal mehr zufällig zusammen mit Evelyn, Gert und der 4x4 Familie. Caipirinhas, Rotwein und Aperosnacks tun das ihre dazu, den Abend in der wohligen Wärme MANfreds fröhlich ausklingen zu lassen. Abendessen mochte danach niemand mehr.
Der nächste Tag ist wettermässig nicht sehr viel besser. Es reicht für einen Morgenspaziergang vom Nachtplatz aus. Kurz nach der Estancia Haberton, die wir links liegen lassen, gibt es eine weitere Stichstrasse der Küste entlang nach Westen und dort soll es zahlreiche Lokale geben, wo man frisch gefangenes Meeresgetier essen kann, allen voran die hier reichlich vorhandenen Königskrabben. Es stellt sich heraus, dass auch das sich sehr touristisch entwickelt hat, aber wir finden ein nettes Restaurant, das uns hervorragend bewirtet und welches zumindest nicht von busweise vorbeiziehenden Kreuzfahrtouristen überschwemmt ist.
Anschliessend erlaubt uns der Wettergott einen Spaziergang zur lokalen Cascada und ein Stück der Küstenstrasse entlang.
Puerto Williams liegt hier direkt gegenüber am Ufer des Beagle Kanals, auf Chilenischem Boden.
Von unserer neuen Heizung ist lediglich zu erfahren, dass sie unterwegs ist. In Ushuaia gibt es für die Wartezeit noch mindestens zwei lohnende Tageswanderungen und so fahren wir dorthin zurück, wo wir auf dem fast bedrückend leeren Camping Municipal eine stürmische und nasse Nacht verbringen. Am nächsten Morgen sind die umliegenden Berge bis auf 400 Meter hinunter dicht verschneit und nebelverhangen, es regnet fast ununterbrochen. Zeit für Retablierungsmassnahmen. Wasser und frisches Brot einkaufen. Wäsche abgeben. Netterweise soll sie abends kurz vor Ladenschluss gewaschen und getrocknet zur Verfügung stehen, was besonders im Hinblick auf die Bettwäsche entlastend ist, wir haben nur eine Garnitur dabei. Dann zur Grosstankstelle am Ortseingang, dort kann man warm duschen, Kaffee trinken, tanken und Wasser nachfüllen, sofern der dortige Wasseranschluss mit dem eigenen zusammenpasst..... In planender Voraussicht wollen wir zudem einen kleinen Vorrat von Frostschutz für Diesel und zusätzliche Riegel für die Klappen unserer Hängeschränke besorgen, welche sich auf grob unebenem Gelände gerne ungeplant öffnen und dem Inhalt den Weg nach aussen/unten frei geben. Was dann auch geschieht.
Für den Abend haben wir im renommierten Asia Restaurant einen Tisch für uns und die Boris - Familie reserviert. Wir essen Sushi in hervorragender Qualität und unterhalten uns bestens.
Wir hatten beschlossen, Tags darauf gemütlich Richtung Tolhuin zu fahren. Wir trödeln in den Tag hinein und sinnieren gefühlt zum hundertsten Mal darüber, ob eine Minikreuzfahrt zur Antarktis nicht doch eine gute Idee wäre. Der Besuch in einer der zahlreichen Reiseagenturen vor Ort soll nun Klarheit schaffen, welche schlussendlich darin besteht, dass wir zum 9. bis 20. Januar buchen, zu einem sehr attraktiven "Last Minute" Preis. Der Plan ist nun folgender: Silvester in Tolhuin. Dann Verschiebung zu den Torres del Paine oder nach Calafate zu den Glaciares je nach Wettersituation. Zurück nach Ushuaia am 8.1. via Tolhuin in der Hoffnung, dass die Heizung dann angekommen ist. Sonst ist sie nach der Kreuzfahrt wohl dort, INSHALLAH.
Überraschend wird das Wetter auf den Nachmittag besser, was eine Wanderung zur Laguna Esmeralda ermöglicht, einem malerisch im Talkesssel liegenden Bergsee, welcher unübersehbar ein wichtiges Touristenziel ist.
Wo ist der Fuchs?
Damit endet unser Aufenhalt am Ende der Welt. Neue Abentuer warten auf uns.
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