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Auf nach Kolumbien!


Zurück auf "unserem" Rastplatz in Pumebo treffen wir Emily wohlbehlalten an, zudem einen Landy, bestückt mit Stuart und Tanja, zwei Reisenden aus Südafrika.



Wir ruhen uns nochmals einen Tag aus, verbringen einen kurzweiligen Abend zusätzlich mit Gstgeberin Evelyne und deren Tochter. Der Abschied nächstentags ist etwas traurig, sind wir doch schon fast eine Familie geworden. Aber weiter nördlich wartet die Finca Sommerwind bei Ibarra, ein Rastplatz für Overlander, der von vielen in den höchsten Tönen gelobt wird. Der gehört einem ausgewanderten Hamburger.



Hans Sommerwind und sein Team sind äusserst hilfreich, nett und gastfreundlich und bestens für Heimweheuropäer eingerichtet. So gibt es da selbst gebackenes Brot, eine grosse Auswahl an Kuchen, Brotzeiten und an heimatlich-kulinarischem mehr, so auch Flensburger Pilsener. Ein grosses Stück Bienenstich erinnert uns an lang vergangene Zeiten und wir bleiben einen Tag länger als geplant. Auch, weil mit Mirko und Yvonne aus Nordbayern und der Familie aus Kanada keine Langeweile aufkommt.



Die Buchung der Fracht von Emily erinnert daran, dass noch zwei Monate bleiben und Kolumbien noch viel zu bieten hat. So fahren wir an die Grenze und verbringen eine letzte Nacht auf einem hübschen Ecopark, nachdem wir uns in den Thermalquellen von Hediondas reichlich mit Schwefel imprägniert haben. Der Geruch begleitet uns noch eine ganze Weile.

Der Grenzübergang bei Ipiales verläuft einmal mehr problemlos, der Zoll interessiert sich nicht die Bohne für den Inhalt unseres Lieferwagens. Nur zahlreiche Militär- und Polizeikontrollen vor und nach der Grenze erinnern daran, dass die Gegend nicht ganz unproblematisch ist.



Kolumbien ist das Land der Motorräder, von denen tausende als individuelles Verkehrsmittel dienen und die mangels Einhaltung der Verkehrsregeln den Verkehr recht abenteuerlich werden lassen. Dafür gibt es keine Dreiradtaxis. Wir müssen nun nach Pasto, wo es die für Kolumbien vorgeschriebene Versicherung für Emily gibt, auf dem Vorbeiweg sehen wir uns das Santuario de las Lajas an, eine Pilgerkirche zu Ehren der wundertätigen Mutter Maria.



Die aktuelle Version entstand um 1916 und gilt als eines der schönsten und bedeutendsten sakralen Bauwerke Kolumbiens, erinnert uns aber ein wenig an das Märchenschloss Ludwigs, wir sind nicht so sehr hingerissen. Aber beeindruckend ist sie schon.

Der Rest des Tages vergeht in Pasto mit Abschliessen der Versicherung, Kauf einer neuen SIM Karte und weiteren Einkäufen.


Jedem Land seine Todesstrasse!



Die alte Verbindung von Pasto nach Mocoa besteht in einer abenteuerlichen Verbindungsstrasse in den Bergen und heisst Trampolin de la Muerte. Naturbelag, die stellenweise doch recht schmale Bauweise und exponierte Stellen mit Blick hunderte von Metern in die Tiefe lassen die kurvige Bergstrasse zum bleibenden Erlebnis werden. Das regnerische Wetter, der stellenweise schlammige Untergrund, aber auch die atemberaubende Landschaft und die üppige tropische Vegetation tragen dazu bei, indessen konnten wir keinen Verwesungsgeruch feststellen und bis auf ein paar schwierige Kreuzungsmanöver mit Lastwagen war die Fahrt ganz entspannt.




Einen Tag später sind wir in San Augustin. Wir dürfen am Hospedaje Manuel Valdés Emily abstellen und gegen ein bescheidenes Entgelt Dusche, WC und Schwimmbad benutzen. Vor allem aber treffen wir hier unsere Schweizer Freunde Jeannette und Ruedi wieder. Wir haben uns viel zu erzählen und essen zusammen in einem Lokal namens Tarzan.



San Martin ist vor allem bekannt für die Fundstätten prähistorischer Gräber, in Stein gehauene Skulpturen und Bewässerungsanlagen, die vor 4000 bis 1000 Jahren entstanden sind. Über die damaligen Kulturen ist mangels schriftlicher Überlieferungen wenig bekannt, indessen lassen die Funde auf mehrere Hochkulturen schliessen,

die auch Verbindungen nach Mexiko, spekulativ auch bis nach Afrika hatten.



Wenig weiter nördlich zwängt sich der wasserreiche Rio Magdalena durch eine bis zu 2 Meter enge Schlucht. Auch dieses Spektakel lassen wir uns nicht entgehen.

Nun soll es weiter nach Norden gehen. Gezwungenermassen zuerst nach Neiva, wo wir unsere Claro Telefonaccounts registrieren lassen müssen aber auch, weil unser Bremsenwarnlicht wieder mal leuchtet. Vielleicht sind es diesmal die vorderen Bremsbeläge. Spätestens in Bogotà wir sich dies lösen lassen.



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